Das richtige Timing

Welche Themen trenden gerade, welche wichtigen Termine stehen demnächst an? In der PR ist der Zeitpunkt entscheidend, ob Content Aufmerksamkeit erhält – oder im digitalen Nirwana verschwindet. Dabei gibt es hilfreiche Tools, die uns beim Themen-Monitoring unterstützen können. 

Morgen ist internationaler Tag der Raumfahrt. Hatten Sie das auf dem Schirm? Die Deutsche Luft- und Raumfahrtgesellschaft (DLR) wird darüber berichten – und garantiert einige Medien auf den Zug aufspringen. Aber hat nicht auch jede andere Branche einen Juri Gagarin, Buzz Aldrin oder Alexander Gerst? Schöne Analogien zu Pioniergeist, Mut und Innovation sollten sich doch in jedem Unternehmen finden lassen. 

Agenda Surfing heißt das Schlagwort. Wird bereits über ein bestimmtes Thema berichtet, interessieren sich Journalisten und andere potenzielle Zielgruppen verstärkt für alles rund um dieses Feld: ob weitere Stories, Expertenmeinungen, Hintergründe oder auch nur unterhaltsamer Side-Content. Kommunikatoren sollten das Zeitfenster nutzen. Denn dann ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass sie mit ihren Informationsangeboten bei Presse und Öffentlichkeit wahrgenommen werden, oder sogar offene Türen einrennen. 

Wie finde ich heraus, welche Themen morgen oder übernächste Woche wichtig werden? Woher weiß ich frühzeitig, was die Medien covern werden, um meine Kommunikationsmaßnahmen gezielt darauf einzustellen? Und wie kann ich rausbekommen, was mein Wettbewerbsumfeld an Themen setzen wird? Lesen, lesen, lesen heißt eine Antwort. Newsletter, Branchenmedien, Social-Media-Kanäle der wichtigsten Player im eigenen Branchenumfeld täglich scannen. 

dpa-Agenda: Themen monitoren und eigene Themen setzen

Es gibt auch Termin-Tools, die wie eine Art Themenmonitoring funktionieren. Etwa dpa-Agenda. „Das ist ein webbasierter Kalender, in dem die Redaktion der Deutschen Presse-Agentur öffentliche Termine und Themen sammelt und kuratiert“, erklärt Alexander Missal, Produktmanager bei dpa. Ein Blick auf die kommenden Tage oder Wochen zeigt, welche Themen angesagt sind und wie „voll“ bereits einzelne Tage etwa durch andere Termine sind. „Solch ein Kalender kann also vor dem falschen Timing schützen, aber auch Inspiration sein für Aufhänger von Pressemitteilungen oder Social-Media-Postings“, beschreibt Missal den Nutzen für Kommunikatoren. Wenn nicht der Tag der Raumfahrt, dann können zum Beispiel auch bestimmte Gerichtsverfahren, BGH-Urteile oder Gesetzesentwürfe, den Anlass schaffen, sich als Experte zu positionieren und entsprechend als Interview-Partner anzubieten. 

Termintools eignen sich auch gut, die Konkurrenz zu beobachten. Welche Events planen Wettbewerber? Wer hat die besseren Ideen? Wer besetzt ein Thema zuerst oder besser? Wie kann man sich absetzen oder wo kann man sich etwas abschauen? Mit dpa-Agenda ist ein Vergleich sowohl im Rückblick als auch vorausschauend möglich. 

Unternehmen und Organisationen können ihre Termine in dpa-Agenda eintragen lassen – und befinden sich somit in einem optimalen Umfeld, um mediale Aufmerksamkeit zu erhalten. Denn das Tool nutzen nicht nur die dpa-Redakteure für ihre eigene Themenplanung, sondern auch die Kunden der dpa – sprich viele großen Medienhäuser. Wenn also das nächste Firmenjubiläum ansteht, eine Roadshow zum Produktlaunch geplant ist oder eine neue Studie veröffentlicht werden soll, dann haben das die meisten Redaktionen hierzulande mit dpa-Agenda auf dem Radar. Das machte sich auch kürzlich eine NGO zunutze. Für ihre politischen Kampagnen kündigte sie kurzfristig spektakuläre Aktionen auf dem Termintool an – und stellte damit sicher, dass Foto-Reporter vor Ort waren.


dpa-Agenda: Nachgefragt bei dpa-Produktmanager Alexander Missal

Alexander Missal Produktmanager dpa-Agenda

"Themen zum richtigen Zeitpunkt setzen. Termintools wie dpa-Agenda helfen dabei, denn sie funktionieren wie eine Art Themen-Monitoring." Alexander Missal ist Produktmanager bei der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Foto: Christian Charisius

news aktuell: Wie funktioniert dpa-Agenda?

Missal: Die dpa-Redaktion sammelt öffentliche Termine und kuratiert sie. Das bedeutet, sie ordnet diese Termine ein, gewichtet sie und vergibt diverse Metadaten wie Stichwörter, Verlinkungen oder Ansprechpartner. Sämtliche Daten werden in einer Datenbank gespeichert – übrigens bereits seit 1999. Über dpa-Agenda sind alle diese Termine, ob die Pressekonferenz in Brüssel, die Messe in Leipzig oder die Podiumsdiskussion in Tutzing, recherchierbar. Aktualisierungen erfolgen laufend, dpa-Agenda „atmet“. Ein Termin, der gestern noch langweilig war, ist heute wichtig, weil der Redner in einen Skandal verwickelt ist. Zur Gewichtung gehört zum Beispiel auch, ob der Termin nur regional –für ein Bundesland - oder auch überregional und/oder international relevant ist. Wenn dpa Berichterstattung zu einem bestimmten Thema oder Termin plant, wird dies im Tool vermerkt – mit den geplanten Medienformaten, Längen und Sendezeiten.

news aktuell: Wie arbeiten die Redaktionen mit dpa-Agenda?

Missal: Fast alle tagesaktuellen Redaktionen nutzen dpa-Agenda für ihre eigene Planung – damit hat dpa-Agenda großen Einfluss darauf, welche Themen von den Medien aufgegriffen werden. Durch das Kuratieren hilft dpa-Agenda den Redakteuren, relevante Termine schnell zu identifizieren und Unternehmen wiederum, Streuverluste zu vermeiden und eher wahrgenommen zu werden.